Bocca Casèt ist ein Pass, der dank seiner röhrenförmigen Gestalt von den Vögeln auf ihrem Zug von Nord- nach Südeuropa ausgesucht wird.
Der Gebirgskamm in NNO-SSW-Richtung ist die Wasserscheide für die Wasserläufe des Val d'Ampola und des Valle di Ledro.
Die Arbeit bei Bocca Casèt gehört zum Alpenprojekt, einer Zusammenarbeit zwischen dem Museo Tridentino di Scienze Naturali und dem Istituto Nazionale per la Fauna Selvatica (Nationales Institut für wilde Fauna), das 1997 ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist, die Vogelwanderschaft in den italienischen Alpen nach der Brutzeit zu beschreiben und zu überwachen. Dank dieser Studie konnten ungeheuer viele Daten bezüglich des Zeitpunkts und der Art, wie die Alpenkette von vielen Zugvögeln überquert wird, gesammelt werden.
Diese groß angelegte Überwachung der Herbstwanderungen auf der italienischen Seite der Alpen ist der gleichzeitigen Tätigkeit verschiedener Beringer an 30 oder mehr Plätzen zu verdanken. Sie kontrollieren die Vögel, beringen sie und lassen sie dann so schnell wie möglich wieder frei.

Im Internationalen Zentrum wird Bocca Casèt und dem Vogelzug ein besonderer Bereich gewidmet, und Paolo Pedrini, der Verantwortliche für dieses Projekt im Museo Tridentino hofft, das am Pass gebaute Haus erwerben zu können, um es für die Studie von Vögeln nicht nur während zwei Monate sondern das ganze Jahr über zu nutzen.